Injektionstechnik

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Der Begriff der Injektion oder der Injektionstechnik ist nicht nur in der Medizin von Bedeutung. Auch in der Lebensmittelproduktion, in der Automobilindustrie und im Bauhandwerk ist die Injektion ein gängiges Verfahren. Am weitesten verbreitet ist eine Injektion oder eine Einspritzung in der Menschen- und in der Tierheilkunde. 

Um bestimmte Substanzen in den Körper einführen zu können, bedienen sich die Mediziner spezieller Vorgehensweisen, nach denen die Injektionen unterteilt werden. Grundsätzlich zielen alle Techniken einer Injektion auf das Einbringen von suspendierten oder mit speziellen Mitteln versetzten Chemikalien, beziehungsweise Arzneistoffen ab. In der Tiermedizin werden außerdem Mikrochips zur Kenntlichmachung oder Codierung über eine Injektion in den Körper eingesetzt. Das Instrumentarium für eine Injektion ist in aller Regel eine Spritze, an deren Vorderseite eine spitz zulaufende Kanüle angesetzt wird. Über diese Hilfsmittel gelangt das jeweilige Mittel unter Umgehung des Verdauungstraktes (parenteral) in den Organismus. Injektionen erfolgen hauptsächlich mit der Hand. Sie können gezielt an einen Ort oder allgemein wirksam gesetzt werden. Trotzdem gibt es für die Injektionen, die nicht lokal wirken sollen, bevorzugte Körperpunkte, an denen diese eingespritzt werden.

In Abhängigkeit von der Art des Injektionsmittels, eines Organs oder eines Gewebeareals werden verschiedene Injektionsarten ausgeführt. Die häufigste Variante ist die subkutane Injektion. Subkutan injiziert heißt, es wird in die Subkutis der Haut eingestochen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie relativ schmerzarm ist und selbstständig durchgeführt werden kann. Subkutane Injektionen unter die Haut sind ideal, wenn ein Medikament als Depot angelegt ist. Die intravenöse Injektion ist komplizierter und mit größeren Risiken behaftet, als die subkutane Injektion. Intravenös oder in die Vene injiziert werden Medikamente dann, wenn deren Wirkung rasch eintreten soll. Außerdem können per intravenöser Injektion über einen zuvor gelegten Venenkatheter problemlos Infusionslösungen appliziert werden.

Bei einer intramuskulären Injektion kommt es zu einer Infiltration von Muskelgewebe mit dem jeweiligen Wirkstoff. Die Kanüle wird durch die Haut in das Muskelgewebe eingestochen. Komplikationen sind hierbei, dass die Knochenhaut verletzt werden kann, wenn der Einstich zu tief verlief. Darüber hinaus können etwas oberflächlicher verlaufende Blutgefäße, wie Arterien oder Kapillaren oder Nerven geschädigt werden. Den meisten Menschen ist eine intramuskuläre Injektion von der Verabreichung bestimmter Schmerzmittel in den Musculus gluteus medius (Trochanter) her bekannt. Wird dabei nicht fachgerecht vorgegangen, kann es passieren, dass es zu einen Schädigung des Ischiasnervs kommt. Außer diesen drei gängigen Injektionsarten werden noch viele weitere praktiziert. Nennenswert ist die intraartielle Injektionstechnik in die Arterie hinein. Über dieses Blutgefäß wird der Wirkstoff extrem schnell verteilt. Orthopäden nehmen oftmals eine intraartikuläre Injektion in ein Gelenk vor. Therapeutisch angezeigt können außerdem Injektionen in das Herz sein. Diese werden im Fachjargon mit intrakardialer Injektion benannt. In einzelnen Fällen kann eine intraperitoneale Einspritzung in die Bauchhöhle, eine intrakutane Injektion mit Einstich in die Lederhaut oder eine intravitreale Injektion begründet sein. Die intravitreale Injektion wird in das Auge, unmittelbar in den Glaskörper, getätigt. Bei bestimmten Untersuchungen oder zur Behandlung ist es notwendig, sich in das Knochenmark hinein zu bewegen. Ein derartiger Eingriff ist eine intraossäre Injektion. Jede Injektionstechnik bedarf einer professionellen Vorbereitung oder Ausführung. Auch für eine subkutane Injektion werden die Patienten erst vom Fachpersonal angelernt und müssen die erste Zeit üben.


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